Um Selbständige in den Niederlanden finanziell abzusichern, hat die scheidende Sozialministerin Karien van Gennip einen Gesetzentwurf für eine obligatorische Berufsunfähigkeitsversicherung vorgelegt. Laut dem öffentlichen Online-Konsultationsdokument wird diese Pflichtversicherung Freiberufler maximal 195 Euro pro Monat kosten. Die Versicherung deckt 70 Prozent des Gewinns des Freiberuflers ab, maximal jedoch den Mindestlohn.
Freiberufler, die aufgrund von Krankheit oder Behinderung ein ganzes Jahr lang nicht den Mindestlohn verdienen können, haben Anspruch auf diese Leistung, bis sie das Rentenalter erreichen oder wieder arbeiten können. Diejenigen, die es vorziehen, ihre Versicherung selbst zu verwalten oder bereits eine besitzen, können sich unter bestimmten Bedingungen dagegen entscheiden.
Debatte über den persönlichen Versicherungsschutz
Das vorgeschlagene Gesetz über die Grundversicherung für Selbständige war Gegenstand von Auseinandersetzungen. Freiberufler äußerten sich besorgt über mögliche Probleme bei der Erschwinglichkeit und eine vermeintliche Einmischung der Regierung. Van Gennip betonte jedoch in ihrer Verteidigung die Fairness und zog Parallelen zur Pflichtversicherung von Arbeitnehmern.
Sie argumentierte, dass unversicherte Freiberufler, die arbeitsunfähig werden, eine finanzielle Belastung für die Gesellschaft darstellen. Außerdem beseitige die Pflichtversicherung die Abhängigkeit von Partnern in Zeiten der Arbeitsunfähigkeit.
Nach dieser öffentlichen Konsultationsrunde wird Van Gennip den Gesetzentwurf der Tweede Kamer zur weiteren parlamentarischen Behandlung vorlegen.
Die vorgeschlagene obligatorische Invaliditätsversicherung ist eine wichtige Maßnahme, um das finanzielle Wohlergehen von Freiberuflern in den Niederlanden zu sichern. Mit einer Deckung von bis zu 70 Prozent ihres Gewinns bietet diese Versicherung ein lebenswichtiges finanzielles Polster, wenn sie durch Krankheit oder Behinderung ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können. Dennoch haben die finanziellen Auswirkungen dieser Versicherung unter Selbstständigen Debatten ausgelöst.
Die bevorstehende Debatte im niederländischen Parlament über die Gesetzgebung zur Stärkung der finanziellen Sicherheit von Freiberuflern ist von großer Bedeutung für die Gestaltung des künftigen finanziellen Sicherheitsnetzes für Freiberufler in den Niederlanden.